Montag, 18. Juli 2011

Gelb-Rot für Pliatsikas - Doppelpack von Wolze

Lavric & Co. holen die "Zebras" schnell zurück auf den Teppich

 

Drei Punkte nach Blitz-Rückstand: Der Karlsruher SC hat das turbulente "Wundertüten"-Duell gegen den MSV Duisburg gewonnen und damit die ersten drei Punkte der neuen Spielzeit verbucht. Ein Tor nach 17 Sekunden, drei nach fünf Minuten, fünf nach 45 - das 3:2 nach einer irren ersten Hälfte war gleichzeitig der Endstand. Der KSC überzeugte auch dank eines Ex-"Zebras" vor allem offensiv, die ambitionierten Duisburger müssen sich noch finden.


Das erste Duell im Wildparkstadion gewann an diesem Nachmittag der MSV mit 8:6 - was die Neuzugänge in der Startelf betraf, lagen die runderneuerten "Zebras" knapp vor den runderneuerten Karlsruhern. Während KSC-Coach Rainer Scharinger vor allem seine komplette Defensive samt Keeper (Orlishausen) umbaute, blieb bei Milan Sasic in keinem Mannschaftsteil ein Stein auf dem anderen. Der fest eingeplante Bajic, einer der wenigen Übriggebliebenen aus der Vorsaison, fehlte dagegen unfreiwillig mit Rückenproblemen. Die Folge: Der 18-jährige Hoffmann gab sein Debüt im deutschen Profifußball,

Dass beide Teams noch nicht eingespielt sein konnten, durfte man angesichts der vielen neuen Gesichter erwarten - die Anfangsphase, die sich in Karlsruhe dann abspielte, jedoch nicht: Nach nicht einmal sechs Minuten führte der KSC nach Rückstand mit 2:1!

Jeweils patzte ein Abwehrspieler entscheidend: beim 1:0 nach 17 Sekunden (!) Hoheneder, der sich von Jula, wohl knapp im Abseits, düpieren ließ - den Querpass musste Wolze nur noch einschieben; beim 1:1 Karimow, der Lavric erst nicht attackierte und dann dessen 16-Meter-Schuss zu Iashvili abfälschte - Kopfballbogenlampe, Ausgleich (5.); und bei der Karlsruher Führung Bruno Soares, der bei Iashvilis Steilpass auf Lavric das Abseits aufhob - der Ex-Duisburger behielt allein vor Fromlowitz die Nerven (6.).

Beide Mannschaften spielten mit offenem Visier, während die Abwehrreihen viele Abstimmungsprobleme offenbarten. Obenauf war nach dem turbulenten Auftakt der KSC, der die Duisburger mit aggressivem Pressing lange geschickt vom eigenen Tor fernhielt und unterdessen nachlegte: Staffeldt jagte einen 17-Meter-Freistoß, entscheidend abgefälscht von Wolze, halbhoch zum 3:1 in die Maschen (22.).

Erst kurz vor der Pause wackelten die Karlsruher dann noch einmal hinten und wurden prompt bestraft: Geburtstagskind Brosinski (23) scheiterte nach Kempes Patzer noch an Orlishausen (41.), Wolze machte es nach Sukalos Traumvorlage aus kurzer Distanz cooler - 2:3 (44.). Es war der verdiente Pausenstand nach einer irren ersten Hälfte im Wildpark.

Nach dem Seitenwechsel blieben die Gastgeber am Drücker, sie ließen den Duisburgern wenig Platz und zwangen sie zu weiteren Fehlern. So gelang Buckley auf der linken Seite eine punktgenaue Flanke, die Lavric aus kurzer Entfernung nicht an Fromlowitz vorbeibrachte - eine tolle Reaktion des MSV-Aushilfskapitäns (59.).
Insgesamt kam die zweite Hälfte in Sachen Attraktivität nicht mehr an die erste heran, zu viele Unterbrechungen prägten nun das Bild. Ein Platzverweis war unter anderem die Folge: Pliatsikas "krönte" seinen ohnehin schon rabenschwarzen Tag mit einem weiteren Foul und marschierte wütend vom Feld (76.). Schon zuvor hatte der Ex-Schalker oft nicht gut ausgesehen, unter anderem entging er vor dem 1:3 der Roten Karte für eine Notbremse nur knapp. Dem KSC konnte die aufkommende Hektik eigentlich nur recht sein, Duisburg fand so weiterhin zu keinerlei Spielfluss - und hatte bis zum Abpfiff keine echte Torchance mehr.

Ein verdienter Auftaktsieg für die Karlsruher also, die die ersten drei Punkte am kommenden Samstag (15.30 Uhr) bei 1860 München veredeln können. Duisburg empfängt bereits am Freitag (20.30 Uhr) Energie Cottbus.

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